EZB weiter auf Billig-Geld-Kurs trotz anziehender Inflation

18.01.2017 19:00

Frankfurt/Main (dpa) - Setzt die anziehende Inflation Europas
Währungshüter unter Zugzwang? Der Druck auf die Europäische
Zentralbank (EZB) wächst, die Geldschleusen allmählich wieder zu
schließen. Doch Volkswirte erwarten an diesem Donnerstag (13.45 Uhr)
keine Veränderungen, wenn die Ergebnisse der Sitzung des EZB-Rates in
Frankfurt verkündet werden.

Denn erst im Dezember hatte die Notenbank ihr seit März 2015
laufendes gewaltiges Kaufprogramm für Staatsanleihen und
Unternehmenspapiere um weitere neun Monate bis mindestens Ende 2017
verlängert - wenn auch ab April nur noch 60 Milliarden statt 80
Milliarden Euro monatlich fließen sollen. EZB-Präsident Mario Draghi
hatte betont, die Notenbank werde «für lange Zeit» an den Märkten
präsent sein.

Auch die Zinsen dürfte die EZB weiterhin unverändert lassen: Der
Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld
besorgen können, liegt seit März auf dem Rekordtief von null Prozent.
Parken Banken überschüssiges Geld bei der EZB, müssen sie dafür 0,4

Prozent Strafzinsen zahlen.