Streit über Brexit: Boris Johnson hat Ärger mit kleiner Schwester

30.04.2017 16:25

London (dpa) - Nicht nur die britische Nation ist in der Frage über
den geplanten EU-Austritt gespalten, der Riss geht auch mitten durch
Familien. Das bekam nun ausgerechnet der britische Außenminister und
Brexit-Befürworter Boris Johnson zu spüren.

Knapp sechs Wochen vor der Parlamentswahl am 8. Juni musste er am
Sonntag mit ansehen, wie ihm seine Schwester Rachel öffentlich in den
Rücken fiel. In einem Gastbeitrag in der Boulevardzeitung «Daily
Mail» verkündete sie ihren Beitritt zu den Liberaldemokraten. Die
Partei fordert einen Verbleib Großbritanniens im Europäischen
Binnenmarkt und ein Referendum am Ende der Brexit-Gespräche.

Der große Bruder Boris habe ihr unmissverständlich deutlich gemacht,
was er davon halte, schrieb sie: «Er denkt, ich habe nicht mehr alle
Tassen im Schrank.»

Doch davon ließ sich die Journalistin und Buchautorin nicht abhalten.
Die Versprechungen der Brexit-Befürworter hätten sich als falsch
herausgestellt. Der Brexit sei ein «Himmelfahrtskommando». «Wenn es
um Europa geht, liegt Boris falsch», ließ sie wissen.