Britische Premierministerin: Bald Einigung mit Brüssel zu EU-Bürgern

18.10.2017 23:30

London (dpa) - Nach Ansicht der britischen Premierministerin Theresa
May ist eine Einigung mit Brüssel zu den Bleiberechten der
EU-Ausländer nach dem Brexit «zum Greifen nahe». Das teilte May kurz

vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel in der Nacht zum Donnerstag mit.
London wolle es den EU-Ausländern im Vereinigten Königreich so
einfach wie möglich machen, ihren Status zu behalten.

Wer heute rechtmäßig in Großbritannien lebe, werde auch in der Lage
sein, nach dem EU-Austritt zu bleiben, betonte May. Hierfür seien
Registrierungen nötig. Vage kündigte sie an, dass EU-Bürger sich
online über eine neue Nutzergruppe zu den Abläufen äußern könnten
.
Auch Rechts- und Computerexperten sollen der Gruppe angehören.

May droht ein unangenehmer EU-Gipfel. Großbritanniens Forderung nach
einer schnellen Ausweitung der Verhandlungen soll bei dem zweitägigen
Treffen in Brüssel einem Entwurf zufolge abgelehnt werden. Über die
künftigen Beziehungen zu Großbritannien wollen die verbleibenden 27
EU-Länder erst dann sprechen, wenn «ausreichende Fortschritte» bei
den wichtigsten Trennungsfragen erzielt worden sind.

Dazu gehören die Rechte der 3,2 Millionen EU-Bürger im Königreich und

der 1,2 Millionen Briten in der Europäischen Union. Außerdem muss der
künftige Status der Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem
britischen Nordirland geklärt werden. Am meisten Streit gibt es um
die Schlussrechnung von bis zu 100 Milliarden Euro, die London zahlen
soll. Sie umfasst gemeinsam eingegangene EU-Finanzverpflichtungen für
Haushalt, Fördertöpfe und Pensionslasten.

Der EU-Gipfel beginnt an diesem Donnerstag. Am Freitag
steht der Brexit im Mittelpunkt der Beratungen - dann aber ohne
May.