Letztes Wort über 500-Euro-Schein scheint noch nicht gesprochen

17.12.2017 05:00

Frankfurt/Main (dpa) - Das Schicksal des 500-Euro-Scheins scheint
noch nicht endgültig besiegelt. «Die Entscheidung des EZB-Rates, den
500er nicht mehr auszugeben, bezieht sich nur auf die zweite
Banknotenserie mit neuen Sicherheitsmerkmalen», sagte
Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele der Deutschen Presse-Agentur
in Frankfurt. «Wahrscheinlich wird eine neue Banknotenserie im
Euroraum im Laufe des nächsten Jahrzehnts kommen.»

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte im Mai vergangenen
Jahres beschlossen, die Ausgabe der größten Euro-Banknote Ende 2018
einzustellen. Zu diesem Zeitpunkt sollen die überarbeiteten 100- und
200-Euro-Scheine eingeführt sein. «Die Gestaltung der neuen 100- und
200-Scheine steht weitestgehend fest. Derzeit wird die Tauglichkeit
für die Massenproduktion überprüft», sagte Thiele.

Zum letzten Mal wurde die größte Euro-Banknote 2014 produziert. Mit
der schrittweisen Abschaffung des lilafarbenen Scheins sollen
Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit eingedämmt werden. Ob das
gelingt, ist allerdings umstritten. Die im Umlauf befindlichen 500er
bleiben gesetzliches Zahlungsmittel - die Geschäfte müssen sie also
weiterhin akzeptieren. Zudem sind diese Banknoten unbegrenzt
umtauschbar.